Menu
Edelgard Struss

Tischler

   Wir kommen am Haus des Tischlers vorbei, er hat eine Arbeit in Pölfing-Brunn angenommen und verwendet seine Werkstatt nur noch zum eigenen Bedarf. Es ist eine langgestreckte, braune Hütte mit einem Pappdach. Durch das Fenster kann man den halbfertigen Sarg an der Wand stehen sehen, den der Vater des Tischlers für sich anfertigte, bis seine Frau es ihm untersagte. (Daraufhin verwendete man den Sarg als Gewürztruhe, wohingegen der Sohn ihn nach dem Tod seines Vaters als Werkzeugtruhe gebraucht.) Der halbfertige Deckel lehnt am Schubkarren unter dem Dach des Vorbaus.

 
S. 89 – 90 aus: Gerhard Roth, Landläufiger Tod. © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1984 Alle Rechte vorbehalten – Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags